Es gibt sie noch, die kleinen Manufakturen und Familienbetriebe, wo sich

über Jahrzehnte hinweg nicht wirklich etwas verändert hat und heute immer noch in

mühseliger Handarbeit gefertigt und produziert wird.
Solch ein Betrieb ist auch Thomas-Senf in Iserlohn. Hier gibt es keine großen

automatischen Abfüllanlagen und dergleichen. In dem kleinen Betrieb in der

Friedrichstaße in Iserlohn wird immer noch der alte Walzenstuhl von 1895

benutzt, nur inzwischen elektrisch anstatt mittels Dampfmaschine. So lange

wird dort schon der beliebte Senf produziert und immer noch nach dem Ur-

Rezept von Gordens Uropa Gustav. Hier werden die Senfkörner mit dem

Walzenstuhl auf dem Saatboden aufgebrochen, mit Wasser, Essig und Salz

eingemaischt, anschließend nochmal gemahlen und dann in Eichenfässer

gelagert bis der Senf dann von Hand in Gläser und Tuben frisch abgefüllt wird.

 

Seit 1895 im Familienbetrieb
Gorden Thomas hat den Betrieb vor fast 20 Jahren von seinem Vater Günter übernommen. Davor wiederum führten der Großvater und Urgroßvater die kleine Fabrik, immer an deren Seite auch die Ehefrauen, so wie jetzt ebenfalls bei Gorden Thomas und seiner Frau Marleen. Und immer am selben Standort, wo die Familien auch stets im angrenzenden Haus gelebt haben.


Handarbeit seit 1895
So lange wird dort schon der beliebte Senf produziert und immer noch nach dem Ur-Rezept von Gordens Uropa Gustav. Hier werden die Senfkörner mit dem Walzenstuhl auf dem Saatboden aufgebrochen, mit Wasser, Essig und Salz eingemaischt, anschließend nochmal gemahlen und dann in Eichenfässer gelagert bis der Senf dann von Hand in Gläser und Tuben frisch abgefüllt wird.



Senfanbau
Was jedoch nach Familientradition und Liebe zum Handwerk klingt, ist nicht nur mit körperlich schwerer Arbeit verbunden, sondern auch mit Krisen, die Sorgen und Ängste bereiten. Kaum hat die Familie die Corona-Krise überstanden und trotz hoher Umsatzeinbußen weiter gemacht und überlebt, da folgt schon die nächste. Der Krieg in der Ukraine setzt auch hier seine Brandmarken. Die Ukraine ist schließlich der Hauptlieferant und entsprechend schwer gestaltet es sich nun, die Senfkörner zu beziehen und zu einem angemessenen Betrag zu beziehen. So entstand auch Idee in einem Jahr sogar in Iserlohn selbst Senf anzubauen.










Senfernte
Tatsächlich funktionierte das verhältnismäßig gut.  Familie Loose hatte ihr Feld in Iserlohn-Kesbern an Gorden Thomas verpachtet, auf dem er dann braunen Senf anbaute. Einfach war dieses Unterfangen nicht, zumal es hier keine speziellen Maschinen zum ernten von Senfkörnern gibt und ein riesiger Mähdrescher zum Einsatz kam. Die Senfkörner waren noch durch Spreu verunreinigt und mussten zunächst in der Friedrichstraße gereinigt werden, bevor sie für die Weiterverarbeitung geeignet waren.
Aber auch dieser Anbau hat seine zwei Seiten. Einerseits ist das ganze Unterfangen gut gelungen, aber andererseits ist durch die Fruchtfolge keine Möglichkeit gegeben in Kesbern nochmal Senft anzubauen.